Nachruf auf Klaus Alpers (1935-2022)
28. März 2022
Prof. Dr. Klaus Alpers
* 27.09.1935
† 25.03.2022
Am 25. März verstarb Prof. Dr. Klaus Alpers im Alter von 86 Jahren in seinem Geburtsort Lüneburg. Nach seinem Studium und Promotion in Hamburg war Klaus Alpers seit 1964 als Mitarbeiter des Hamburger Thesaurus Linguae Graecae an der Universität tätig, die ihn, 1977 habilitiert, 1984 zum Universitätsprofessor ernannte. Auch in seinem Ruhestand blieb er bis zu seinem Tode wissenschaftlich tätig und der Universität eng verbunden.
Seine gräzistischen Forschungsschwerpunkte lagen auf der Lexikographie, der antiken und byzantinischen Gelehrsamkeit sowie der Handschriftenforschung. Darüber hinaus war er auch im Bereich des Mittellateinischen aktiv; in der Lehre widmete er sich sowohl dem Griechischen wie dem Lateinischen. Am hiesigen Thesaurus Linguae Graecae wirkte er am Lexikon des frühgriechischen Epos und als Redaktor für den Index Hippocraticus mit. Er setzte sich schon früh für die Nutzung des Computers als Forschungswerkzeug in den Geisteswissenschaften ein und war vielen Kollegen und Studierenden hilfreicher Ratgeber, als die Nutzung der Informationstechnologie sich in den Altertumswissenschaften zu etablieren begann.
Klaus Alpers publizierte grundlegende Studien u.a. zur Orthographie des Theognostos, zum attizistischen Lexikon des Oros, zum Etymologicum Genuinum, zu Johannes Sardianos sowie zu humanistischer Rezeption und zur Wissenschaftsgeschichte. Er war Mitherausgeber der Sammlung griechischer und lateinischer Grammatiker und der Reihe Serta Graeca. Bis zuletzt arbeitete er zudem an der Edition des Etymologicum Genuinum und am Wiener Palimpsest des Herodian.
Ihm wurde 2006 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Seit 1970 gehörte er der Kommission für das Corpus Lexicographorum Graecorum der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften an; 1985 wurde er Vollmitglied der Akademie. Seit 1999 war er zudem Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft und von 2011 bis 2019 Vorsitzender der Klasse für Geisteswissenschaften.
Klaus Alpers war viele Jahre Mitglied des Akademischen Senats der Universität Hamburg. Auch seiner Heimatstadt Lüneburg diente er als langjähriges Beratendes Mitglied im Ausschuss für Kultur und Partnerschaften sowie als Beisitzer im Vorstand des Museumsvereins für das Fürstentum Lüneburg, dessen Lüneburger Blätter er seit 2010 mit herausgab.
Seinen Angehörigen gilt unsere herzliche Anteilnahme. Wir werden seiner in Dankbarkeit und Freundschaft gedenken und in ihm einen für seinen Rat und seine Unterstützung, seine profunden Kenntnisse und sein Engagement für die Wissenschaft geschätzten Kollegen und Wegbegleiter vermissen.
Prof. Dr. Christian Brockmann und die Mitwirkenden des Etymologika-Vorhabens